Die Coronavirus-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, welche Auswirkungen Panik auf die Finanzmärkte haben kann. Aus der Emotion heraus und angesichts einer in dieser Weise neuen Krisensituation ließen sich Anleger aufgrund von Kursabstürzen zu wenig durchdachten Panikverkäufen und Hauruck-Aktionen verleiten. Professionelle Vermögensverwalter reagierten, indem sie Wertpapierdepots von Emotionen getrennt betrachteten. Hermann Wonnebauer, Vorstandsvorsitzender der Zürcher Kantonalbank Österreich AG, erklärt, wie die Privatbank sicher durch den Nebel namens Coronavirus-Pandemie navigiert und dabei die Bankkunden informiert und berät.
16.04.2020 Salzburg/Wien. „Der Grund für die Panik am Kapitalmarkt war – nur allzu gut nachvollziehbar – Unsicherheit. Im Gegensatz zu früheren Extremsituationen wie z.B. der Finanzkrise, wird die Unsicherheit im Zuge der Corona-Pandemie dadurch verstärkt, dass jeder Mensch durch Ausgangsverbot, Home-Office oder Kurzarbeit bzw. Entlassung in seinem Lebensalltag direkt davon betroffen ist. Hierzu gab es zuvor noch keinen Präzedenzfall“, sagt Hermann Wonnebauer. Nicht nur jeder Bürger, sondern ganze Volkswirtschaften müssen bei der Bewältigung der Krise nach dem Trial & Error-Prinzip vorgehen. „In der Verunsicherung versucht der Mensch, Sicherheit ins Leben zu bringen und zu reagieren. Das spiegelt sich etwa im Drücken der Verkaufstaste der Wertpapiere oder den Hamsterkäufen im Supermarkt wider“, erklärt Wonnebauer.
Die Wissenschaftsrichtung „Behavioral Finance“ (Verhaltensökonomie) beschäftigt sich mit der Tatsache, dass das Anlegerverhalten nicht rein rational ist, sondern durch Emotionen verzerrt wird. Ein Beispiel, das auch im Zuge der Corona-Pandemie augenscheinlich wird, ist die Asymmetrie zwischen Gewinn- und Verlustverhalten: Der Schmerz über einen Verlust wiegt schwerer als die Freude über einen Gewinn in gleicher Höhe (Verlustaversion)(1). Der Anleger verhält sich daher bei starken Emotionen wie Panik – etwa aufgrund von Kursabstürzen – irrational sowie kurzsichtig und verliert das langfristige Potenzial des Investments aus den Augen. Eines der Hauptprobleme liegt laut Wonnebauer in der großen emotionalen Bindung des Anlegers zum Geld: „Privatanleger sehen eben nicht nur den Wert im Depot, sondern die dahintersteckende jahrelange Arbeit, den Verkauf einer Firma oder das Gesparte des Großvaters. Das ist auch gut so, doch dadurch fehlt eine gesunde, emotionale Distanz zum Geld im Depot. Bei Kursstürzen kann es infolgedessen zu Kurzschlusshandlungen kommen, die man später bereut. Daher ist es sinnvoll, die Betreuung an Profis zu delegieren.“
Keine Macht der Momentaufnahme
Obwohl die Auswirkungen von Emotionen auf das Anlageverhalten weitgehend bekannt sind, wird das Fehlverhalten bei Kurskorrekturen immer wieder reproduziert. Verstärkend wirkt dann noch der von vielen Forschern beschriebene Herdentrieb: Bei starken Kursänderungen folgen Anleger gerne der Masse und verkaufen, weil es viele andere Anleger auch getan haben. „Die Entwicklungen am Aktienmarkt sind jeden Tag rund um die Uhr einsehbar. Der ständige Blick auf die Veränderung des Portfolios verleitet zu voreiligen Schlüssen und übereilten Aktionen“, unterstreicht Wonnebauer. Tatsächlich gibt eine – in diesem Fall negative – Momentaufnahme keinen Aufschluss darüber, wie die Aktienkurse in zwei Wochen, sechs Monaten oder zehn Jahren liegen. „Dieses Prinzip lässt sich aber auch umdrehen. Immobilienanleger etwa haben von der Krise nicht viel gespürt. Nur weil man noch keine Auswirkungen spürt oder sieht, heißt das jedoch nicht, dass keine folgen. Einige Konsequenzen, wie zum Beispiel verzögerte Fertigstellungen von Immobilien oder der Ausfall von Geschäfts- bzw. Hotelmieten, könnten diese Anleger erst später treffen.“
Finanzprofis entscheiden auf sachlicher Basis
Mitarbeiter im Asset Management und im Private Banking tragen eine große Verantwortung, können aber professionell damit umgehen und Emotionen ausblenden – zumindest soweit es die Verantwortung für das verwaltete Vermögen betrifft. „Wir hatten auch schlaflose Nächte. Was wir dann gemacht haben, ist, verstärkt auf die Zahlen zu blicken und Szenarien zu entwickeln. Das hilft, sich nicht von Emotionen verführen zu lassen.“ Die Experten befinden sich in einer besseren Informationslage über die Geschehnisse als der einzelne Anleger. Gut informierte, private Anleger haben vielleicht oft einen recht guten Gesamtüberblick über den Aktienmarkt, dieser stellt jedoch nur einen Teil der Kapitalmärkte dar. „Nehmen wir den Anleihenmarkt als Beispiel. Die Spreads sind im Zuge der Corona-Pandemie selbst bei guten Bonds in nahezu illusorische Höhen geschnellt. Das ist im Gegensatz zu häufig volatilen Aktienmärkten ein echtes Zeichen von Unsicherheit und Illiquidität. Anleger aber bekommen dies Wissen beispielsweise nicht gleichermaßen mit wie Bewegungen an den Aktienmärkten“, führt Wonnebauer aus.
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG hat den bereits zuvor engen Draht zwischen den Private-Banking-Beratern und den Mitarbeitern im lokalen Asset Management und dem Asset-Management-Team der Mutter in Zürich in diesen Zeiten noch intensiviert. Die Situation wurde laufend evaluiert, mögliche Maßnahmen diskutiert und die notwendigen Schlüsse gezogen. Große Korrekturen waren jedoch gar nicht nötig. „Wir sind aus den High Yield Bonds ausgestiegen und haben Regierungsanleihen gekauft, um die Liquidität zu steigern. Unsere Aktienquote ist nach wie vor leicht untergewichtet. Damit sind wir für die Corona-Pandemie und ihre Folgen gut aufgestellt“, betont Wonnebauer.
In der Beratung steht die Rückbesinnung auf die Anlagestrategie im Fokus
„Die Aufgabe von Private Bankern besteht in Zeiten wie diesen darin, die Anleger zu beruhigen und sie nach einer ersten Phase der Aufregung zur Vernunft zurückzuführen. Daher haben wir die Kunden zusätzlich mit wöchentlichen Marktkommentaren und in Einzelgesprächen informiert“, so Wonnebauer. Kunden, die erst im letzten Jahr eingestiegen sind, benötigen erfahrungsgemäß eine besonders intensive Beratung: „Wir regen die Anleger dazu an, sich zurückzubesinnen und zu hinterfragen, ob sich ihre Meinung über die Vermögenszusammensetzung seit dem Einstieg grundlegend geändert hat. Ist dies nicht der Fall, gibt es keinen Grund, aufgrund von zwischenzeitlichen Schwankungen die Strategie zu ändern. Im Fokus sollte stehen, dass der ausgewählte Vermögensmix auf lange Sicht gute Erträge bringen wird.“
(1) Daniel Kahneman und Amos Tversky: “Prospect Theory: An Analysis of Decision under Risk.”
In: Econometrica, Vol. 47, No. 2 (1979).
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG
Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ist ein auf Private Banking spezialisiertes Bankhaus und betreut vermögende Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmer in Österreich und Süddeutschland. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der Zürcher Kantonalbank in Zürich. Unsere Mutter verfügt als eine der wenigen Banken weltweit über die Bestnoten AAA bzw. Aaa der drei großen Rating-Agenturen Fitch, Standard & Poor‘s und Moody’s und zählt zu den sichersten Universalbanken der Welt. Als Schweizer Traditionshaus blickt die Zürcher Kantonalbank auf eine 150-jährige Geschichte zurück.
Sicherheit, Stabilität und Wachstum prägen unsere Geschäftspolitik. Seit Beginn unserer Tätigkeit im Jahre 2010 verzeichnet die Zürcher Kantonalbank Österreich AG ein jährliches Wachstum von 15-20 %. An den beiden Standorten Salzburg und Wien sind 99 Mitarbeiter beschäftigt und verwalten ein Geschäftsvolumen von 2,3 Milliarden Euro.Wir konzentrieren uns auf das Veranlagungsgeschäft. Strategische Beratung und Vermögensverwaltung zählen zu unseren Kernkompetenzen. Unsere lokalen Asset-Management-Spezialisten unterstützen unsere Kunden und Berater bei allen wichtigen Anlagethemen. Dank der engen Zusammenarbeit mit über 220 Anlageexperten unserer Mutter ist es uns möglich, die besonderen Bedürfnisse unserer Kunden zu berücksichtigen. Kunde, Berater, Asset Manager: Wir bringen alle Entscheidungsträger an einen Tisch. Das macht uns zu einem kompetenten und verlässlichen Partner.
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